Postulat Kilian Meyer – Für mehr bezahlbare Wohnungen

Link zum Artikel der Wiler Zeitung

Auftrag
Der Stadtrat wird eingeladen, geeignete Schritte zur Förderung von preisgünstigem Wohnraum zu bestimmen und dem Parlament Bericht zu erstatten.

Begründung
Wil ist eine lebenswerte Stadt in guter Pendel-Distanz zu St. Gallen, Winterthur und Zürich. Diese Vorzüge haben eine Schattenseite: Trotz reger Bautätigkeit und tiefen Zinsen schiessen die Mietpreise in die Höhe. Gebaut wird, was am besten rentiert: teure Eigentumswohnungen und kleine Wohnungen für Singles und Paare. Selten und gesucht sind hingegen zum Beispiel grössere, preisgünstige Wohnungen. So haben es gerade junge Familien schwer, eine vernünftige Wohnung in der Stadt zu finden und weichen gezwungenermassen ins günstigere Toggenburg oder in den Thurgau aus.
Die Stadt Wil muss rasch Gegensteuer geben, wenn sie nicht bald zu den „Wohnungsnot-Städten“ gehören will. Wer ein funktionierendes Gemeindeleben in einer sozial durchmischten Stadt anstrebt, muss dafür sorgen, dass auch Einwohnenden mit mittleren und tiefen Einkommen ein angemessenes und attraktives Wohnraumangebot zur Verfügung steht. In der Stadt müssen alle Einkommensklassen und Berufsgruppen Platz haben. Viele jener Menschen, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, tragen das städtische Leben entscheidend mit, indem sie sich kulturell, politisch oder in Vereinen engagieren (vgl. Bundesamt für Wohnungswesen BWO, Preisgünstiger Wohnraum. Ein Baukasten für Städte und Gemeinden, Grenchen, November 2013, S. 3).
Nicht nur grosse Städte wie Zürich und Winterthur, sondern viele Gemeinden aller Grössen in allen Regionen der Schweiz sehen sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert, sind aber aktiv geworden und nutzen die vielfältigen Handlungsmöglichkeiten, um preisgünstigen Wohnraum zu fördern.

Zum Beispiel:

  • Abgabe von zinsgünstigem Land im Baurecht an Investoren, falls diese zu mindestens 40% preisgünstigen Wohnraum realisieren.
  • Abgabe von Land an Wohnbaugenossenschaften, die preisgünstigen Wohnraum erstellen und gemäss Gemeinderichtlinien vermieten.
  • Gründung einer Stiftung, die Wohnungen besitzt und preisgünstig vor allem an Familien vermietet.
  • Vorgabe von Anteilen für preisgünstigen Wohnraum in Gestaltungsplänen sowie Plafonierung der Mietpreise.

Der Stadtrat wird eingeladen, die Vor- und Nachteile dieser und weiterer andernorts bewährter Möglichkeiten der Förderung bezahlbaren Wohnraums zu prüfen und im Anschluss daran die für die Stadt Wil geeigneten Schritte zu bestimmen.

Wil, 1. September 2016

Erstunterzeichner: Kilian Meyer

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