Wirkungsvolle Sozialpolitik

Offenbar wissen die GLP und die SVP, wie man in Wil die richtige Sozialpolitik betreiben sollte. Wenn man die Artikel der letzten Wochen dazu genauer liest, gehen diese davon aus, dass die Sozialhilfekosten vor allem von der Politik verhindert werden könnten. Dass es dazu als erstes einen Arbeitsmarkt mit entsprechenden Stellen bräuchte wird nicht erwähnt. Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit wenig Bildung sind rar. Oder es fehlen Strukturen, welche alleinerziehenden Müttern und Vätern ermöglichen, in den Arbeitsprozess einzusteigen. Man müsse ‘an ein Wunder glauben’, so die GLP wörtlich, wenn man in die Arbeitsintegration mehr investieren möchte. Als ob sie genau wüsste, wo wir stehen würden ohne die getroffenen Integrationsmassnahmen. Ich habe mich während der Debatte im Parlament dazu gefragt, wer von den Rednern und Rednerinnen schon einmal eine Person bei der Stellensuche begleitet hat? Oder wer schon einmal passende Stellenausschreibungen gesucht hat für jemanden ohne Ausbildung? Es mag jene geben, welche arbeiten könnten und sich vielleicht drücken – ich kenne aber vor allem Menschen, welche schon lange eine für sie realisierbare Arbeit oder einen Ausbildungsplatz suchen und nichts finden. Zum Glück und als hilfreiche Ergänzung wurde ebenfalls erwähnt, dass die technische und die sogenannte digitale Transformation vielen Menschen ihre Arbeitsmöglichkeiten wegnimmt, so dass sogar bereits in bürgerlichen Kreisen vom Grundeinkommen geredet wird – aber natürlich nicht in Wil. Da fordert man lieber eine andere Sozialpolitik und macht mit gehässigem Politgerede den Betroffenen ein schlechtes Gewissen und unterstellt den Verantwortlichen schlechte Arbeit. Als ob dies für die Betroffenen etwas wirksam verändern würde!

Dora Luginbühl
SP Stadtparlamentarierin

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