Unter diesem Motto fand die diesjährige 1. Mai – Feier der Wahlkreise Wil und Toggenburg im Hof zu Wil statt. Rund 30 Gleichgesinnte trafen sich zu interessanten Gesprächen während uns Künstler BESA musikalisch begleitete. Bexhet Salai, vom Albanischen Kulturverein für Integration in Kreuzlingen, trug mit seinen Gitarrenklängen und – wie mir Bujar übersetzte – Texten über Liebe und Beziehung zur positiven Stimmung und angenehmer Atmosphäre bei.
Bujar Zenuni, der den Abend moderierte, erzählte uns in seiner Begrüssung von den Arbeiterprotesten im Jahr 1886 am Haymarket in Chicago, wo 90’000 Streikende für mehr Lohn (als 3$ pro Tag) und die Einführung des 8 Stunden-Tages eintraten – mehr als ein Dutzend von ihnen bezahlten dies mit ihrem Leben.
Nicht 3$ pro Tag, sondern 12 Franken, lieferten das erste Stichwort zur Ansprache von Dario Sulzer. So viel – oder besser: so wenig haben Menschen, die in der Schweiz Sozialhilfe beziehen pro Tag für Essen und Getränke zu Verfügung. Aktuelle politische Tendenzen bedrohen diese und weitere soziale Errungenschaften unserer Gesellschaft, hielt Dario Sulzer fest. Das Einstehen für einen starken Lohnschutz im Zusammenhang mit dem Institutionellen Rahmenabkommen als zentrale Bedingungen für den Erhalt der Personenfreizügigkeit ist für die Schweiz zentral. Es lohnt sich, heute und die nächsten Monate besonders einzustehen für MEHR Lohn, MEHR Rente, MEHR Lohngerechtigkeit, MEHR Gleichstellung, MEHR Prämienverbilligungen, MEHR Lohnschutz und für MEHR Zeit für uns selber – oder eben: MEHR zum Leben, schloss Dario seine Rede.
Danach sassen wir bei noch intensiveren, spannenden Gesprächen und nochmals zur Musik von BESA zusammen, bis bei einer letzten Runde von Erinnerungen an vergangene 1. Mai – Feiern berichtet und Ideen für zukünftige, gemeinsame Anlässe ausgetauscht wurden. An dieser Stelle sei insbesondere hingewiesen auf den Frauenstreik am 14. Juni, wo wir wiederum ein Zeichen setzen – für mehr Lohn, mehr Zeit und mehr Respekt!