Im Mai wurde in Wil der Klimanotstand ausgerufen. Dies ist bereits eine kleine Sensation für die sonst träge und zurückhaltende Stadt Wil. Aber dies alleine bewirkt noch wenig, jetzt müssen Taten folgen. Was könnte die Stadt noch tun um die Auswirkungen der Klimaerwärmung zu mildern?
Im Juni hatten wir sommerliche und manchmal allzu warme Temperaturen. Leider wird im öffentlichen Raum wenig getan, um das zusätzliche Aufheizen zu reduzieren. Schottergärten bzw. „Flächen des Grauens“ ragen ihren negativen Teil dazu bei. Gerade Vorgärten und kleine Grünflächen haben eine besondere Bedeutung für die Artenvielfalt und das Klima in der Stadt. Künstlich angelegte Steinwüsten bieten aber hiesigen Tieren kaum oder gar keine Nahrung und Unterschlupf.Eigentlich verdienen sie das Wort, Garten‘ als ein Stück Land mit Blumen, Gemüse oder Obst gar nicht. Diese Anlagen sind tot. Es wächst nichts, und damit nicht noch ungewollt Unkraut zwischen den Steinen spriesst, wird das wenige Grün zu Tode gespritzt. Leider geht auch hier die Stadt nicht mit gutem Beispiel voran. Der Kreisel Hub / Glärnischstrasse in Wil und die spärliche Bepflanzung im Stadtzentrum sind ein trauriges Bespiel dafür. Die Stadt könnte Personen, welche ihren Garten naturnah pflegen mit vergünstigten Kompostmarken belohnen. Firmen sollten darin unterstützt werden, so dass Brachflächen um deren Gebäude bepflanzt würden und Strassenborde und Randflächen von städtischen Grundstücken könnten konsequent mit Grünwuchs bepflanzt werden. In Deutschen Städten gibt es Förderprogramme zur Bepflanzung von Dächern, Fassaden und Gärten. Die Stadt Bremen erarbeitet ein Gesetz über die Begrünung von Freiflächen und Flachdächern.
Für solche Schritte müsste die Stadt mutiger sein – so mutig wie bei der Ausrufung des Klimanotstandes.
Silvia Ammann SP
Stadtparlament