Die Anfrage von Brigitte Gübeli mit ihrem offenen Brief macht auf die verzwickte Lage der Kinderbetreuungsinstitutionen aufmerksam. Die üblichen Widersprüche zeigen sich an der zögerlichen Finanzierungsunterstützung, die immer wieder sichtbar werden. Wer seine Kinder selber betreuen kann, soll sie lieber nicht in die Kita schicken. Die Finanzierung sei noch nicht geregelt, hiess es am 20. März 20 im Tagblatt. Die Kitas müssen als «systemrelevante» Betriebe offenbleiben, die Mitarbeitenden werden wie medizinische Fachpersonen als Heroes beklatscht. Bei der Finanzierung und Sicherung der Kitas hingegen harzt es, wie auch Brigitte Gübeli schreibt.
Der Bund hält sich zurück, Kanton und Gemeinden schieben die Verantwortung hin und her. Tatsache bleibt, dass manche Eltern die Beiträge nicht bezahlen können, beispielsweise wegen Kurzarbeit, Selbstständigkeit oder gar Verlust der Arbeit. Um die Kitas durch die Krise zu tragen, sollen die Eltern die Kosten ohne Gegenleistung weiterbezahlen. Das ist nicht solidarisch, weder für die Betroffenen noch für die Kitas.
Wir von der SP unterstützen die Anfrage von Brigitte Gübeli daher eindringlich: Die Gemeinde Wil hat ihre Rechnung 2019 positiv abgeschlossen. Sie kann es sich leisten, die so wichtigen Kitas zu stützen, ihnen Sicherheit zu vermitteln und dafür zu sorgen, dass sie auch nach Corona für die Kinder von arbeitenden Eltern zur Verfügung stehen.
Susanne Gähwiler und Dora Luginbühl, SP Stadtparlament Wil