In der Nacht vom 8. auf den 9. September 2020 haben mehrere Brände das Flüchtlingslager in Moria auf der griechischen Insel Lesbos vollständig zerstört. Bereits ein Tag nach den Bränden im Flüchtlingslager in Moria bot die Stadt Bern ihre Hilfe an. Mittlerweile haben die acht grössten Städte der Schweiz ihre Unterstützung angeboten.
Die Stadt Wil soll den Beispielen folgen und ebenfalls Hilfe anbieten. Der Stadtrat soll beauftragt werden, die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um sich zusammen mit anderen Städten beim Bund für die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Camp Moria einzusetzen, welche über die Aufnahme von 20 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (für die gesamte Schweiz) hinausgeht.
Vor unseren Augen spielt sich eine humanitäre Katastrophe ab. Bereits vor dem Brand herrschten im Lager prekäre Zustände. Im Lager, welches auf 3’000 Flüchtlinge ausgelegt ist, lebten über 12’000 Menschen. Bereits vor dem Brand wurde wiederholt auf die absolut katastrophalen Bedingungen hingewiesen und zum Handeln aufgefordert. Bereits im Sommer haben Schweizer Städte ihre Unterstützung angeboten.
Wir ersuchen in diesem Zusammenhang den Stadtrat um die Beantwortung folgender Fragen:
- Ist der Stadtrat bereit, die Kantonsregierung und den Bundesrat zu einem konsequenten Handeln und zur Aufnahme von Geflüchteten aus Moria aufzufordern und zu signalisieren, dass die Stadt Wil bereit ist, ihre Verantwortung in der Flüchtlingsbetreuung für diese Menschen wahrzunehmen?
- Welche Möglichkeiten sieht der Stadtrat, Personen in Wil aufzunehmen?
- Sieht der Stadtrat weitere Möglichkeiten, Menschen vor Ort zu unterstützen?
Erstunterzeichnerin
Dora Luginbühl