Vergangen Samstag hat die SP Wil zur Neujahrsbegrüssung an ungewohntem Ort eingeladen – trotz Sonnenschein war es kalt draussen mit Maske und Abstand an der „Landsgemeinde“ gegenüber dem Bleicheparkplatz.
Der Ort wurde wegen der bevorstehenden Abstimmung über die SVP-Initiative 30 Minuten Gratisparkieren gewählt. Die Vorlage wurde von der Parlamentarierin Dora Luginbühl erörtert. Sie wies vor allem auf die Tatsache hin, dass mit den 80 Rappen, die pro Autofahrer gespart werden, wohl kaum ein Kleidungsstück mehr gekauft oder ein Kaffee mehr konsumiert wird. Auch würde es bei den Parkhäusern, die von der Wipa (Bahnhof oder Altstadt) oder von Privaten (z.B. Coop oder Migros) betrieben werden, keine Parkgeldreduktion geben. Zudem würden in der Stadtkasse 600‘000 Fr. an Einnahmen wegfallen – und gerade jetzt, wo bereits ein Defizit budgetiert ist, ist die Haltung der SVP unverständlich, sie will 600‘000 Fr in (Abgas-)Rauch aufgehen lassen.
Die Mitglieder der SP haben einstimmig die NEIN Parole gefasst. Beim Gegenvorschlag dem Stadtfonds wird die JA Parole mehrheitlich empfohlen.
Ronja Stahl und Mirta Sauer, die Co-Präsidentinnen der SP Wil, haben in der anschliessenden Neujahrsrede die Positionen der SP kämpferisch dargelegt, dies mit dem Slogan „links gehen, rechts stehen“. Die SP bewegt sich und ist aktiv. Ein Schwerpunkt der Politik ist die Klimaneutralität, die angestrebt werden muss, diese ist unvereinbar mit Gratisparkieren, das den Suchverkehr noch anheizen würde. Die SP will, dass Mitspracherecht für alle gilt. Links gehen, heisst auch die Tagesstrukturen ausbauen und damit das Leben für Familien vereinfachen. Links gehen, heisst auch Investitionen in die Kultur, Kultur ist wichtig für einen guten Geist unter den Menschen, gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit.
Nach diesen beiden aufrüttelnden Reden zum Neuen Jahr, die mit viel Applaus bedacht wurden, konnte man sich mit Gerstensuppe aufwärmen und stärken, sowie mit heissem Punsch alles Gute für das 2022 wünschen.
