SP Wil sagt Ja zum neuen Bergholz

 

SP Wil sagt Ja zum neuen BergholzDie SP-Mitglieder haben an der Versammlung vom 22. September nach engagierter Diskussion einstimmig die Ja-Parole für die Bergholz-Vorlage gefasst.

 

Die SP der Stadt Wil hat sich in den vergangenen Wochen intensiv mit dem Bergholzprojekt auseinandergesetzt. Am 15. September folgten zahlreiche Parteimitglieder der Einladung der IG Pro Bergholz für einen Rundgang durch die heutige Anlage. Was sie dort sahen, gab ihnen zu denken. Die heutige Sportanlage ist im Pensionsalter angekommen. Sie ist betrieblich und technisch veraltet. Man muss nicht Ingenieur sein um zu verstehen, dass die Gebäudetechnik in einem maroden Zustand ist. Wer nicht glaubt, dass eine Sanierung dieser Anlage schätzungsweise 40 Millionen Franken (!) kosten würde, sollte an einer der öffentlichen Bergholzführungen teilnehmen und sich ein eigenes Bild machen. So wird einem etwa in der Eishalle fast mulmig, wenn man die Dachkonstruktion betrachtet und hört, dass die Halle im Winter bei mehr als 40 cm Schneefall wegen Einsturzgefahr geschlossen werden muss.

Projekt mit überzeugendem Energiekonzept

 

Am 22. September trafen sich die Parteimitglieder im Sportrestaurant Bergholz. Einige ältere Genossen fühlten sich dort an ihre Kindheit erinnert, versprüht doch dieses Restaurant noch denselben 60er-Jahre-Charme wie anno dazumals. Kay Kröger von K&L Architekten präsentierte „sein“ Projekt für einen neuen Sportpark. Er tat dies mit Herzblut und legte dar, auf welche Art in einem Guss betriebs- und kostenoptimiert ein Fussballstadion, eine Eishalle, ein Frei- und ein Hallenbad erstellt werden sollen. Überzeugend ist das Energiekonzept. Dank einer optimalen Verquickung von Energiequellen und –bezügern und der konsequenten Nutzung erneuerbarer Energien erfüllen die Anlagen den Minergie-Standard.

 

Eine Sportanlage für Alle

 

Nach dem Referat des Architekten erläuterte Marianne Mettler, die Co-Präsidentin des Komitees „Pro Sportpark Bergholz“, weshalb sie sich für das neue Bergholz einsetzt. Das neue Bergholz sei kein Luxusprojekt und werde ein Sport-, Bewegungs- und Erholungspark für Alle sein. Rund 550 Kinder und Jugendliche, die von 70 Trainern betreut würden, erhielten eine zeitgemässe Infrastruktur für die körperliche Betätigung. Man habe in den letzten Jahren viel in Kultur investiert. Nun sei der Sport an der Reihe. Es sei gelungen, dass sich verschiedene umliegende Gemeinden an den Betriebskosten beteiligen. Auch der Kanton und die Vereine leisteten ihren Beitrag. Die Stadt müsse investieren und könne sich dies auch leisten. Man bleibe weiterhin im steuergünstigsten Viertel der st. gallischen Gemeinden. Zusätzlichen Individualverkehr würde das Quartier nicht erleiden. Das gegenwärtige Parkplatzangebot werde nicht erweitert, da die Anlage bereits gut durch den ÖV erschlossen sei.

 

Die kritische Sicht

 

Luc Kauf, Stadtparlamentarier der Grünen prowil, hielt anschliessend ein kritisches Gegenreferat. Es tue ihm natürlich weh, sich als ehemaliger Fussballer gegen ein Sportanlagenprojekt stellen zu müssen. Sicher sei die heutige Anlage sanierungsbedürftig. Das Stadion für 6‘000 Personen sei aber klar überdimensioniert. Es sei auch nicht richtig, ein Projekt von regionaler Bedeutung ohne angemessene Investitionsbeiträge der umliegenden Gemeinden zu finanzieren. Der vom Parlament bewilligte Kredit sei klar überschritten worden. Die jetzige Betriebskostenrechnung sei überdies zu optimistisch und stelle deshalb eine weitere Kostenfalle dar. Was für ihn das Fass zum überlaufen bringe, sei das Warmwasseraussenbecken des Hallenbads. Dieses alleine verbrauche soviel Energie wie 350 Einfamilienhäuser.

 

Engagierte Diskussion führt zu Ja-Parole

 

Danach begann eine engagierte Diskussion. Kay Kröger gab zu bedenken, dass die Grösse des Fussballstadions eine Folge der Vorgaben für ein Challenge-League Stadion sei. SP-Mitglied Monika Paminger erinnerte daran, dass sie es gewesen sei, die vor Jahren im Parlament gefordert hatte, dass die Stadt Wil endlich ein Hallenbad erhalten solle. Ein Hallenbad brauche heute ein Warm-Aussenbecken. Nur dann werde es genügend frequentiert. SP-Stadtparlamentarier Mark Zahner wies darauf hin, dass Wil immer eine Grossstadt sein wolle, der Zug müsse immer halten etc. Dann müsse die Stadt auch eine angemessene Infrastruktur bieten. Zudem wurde argumentiert, es sei falsch zu meinen, bei einem Nein zum Bergholz werde es einfacher, Geld für Projekte wie die Tagesstrukturen zu erhalten. Man müsse für jedes einzelne soziale Projekt kämpfen. Die nachfolgende Parolenfassung ergab ein einstimmiges Ja der SP zum Bergholzprojekt.

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