Die Schulsozialarbeit (SSA) ist kein Luxus, sondern ein zentrales Element einer guten Schule. Die öffentliche Schule engagiert sich dafür, dass die Schülerinnen und Schüler klug, selbstbewusst und gesellschaftsfähig werden. Doch damit alle Kinder und Jugendlichen im Unterricht optimal lernen können, muss es ihnen „rundum“ gut gehen. Dazu trägt die Schulsozialarbeit Wesentliches bei. Sie nimmt weder den Eltern noch den Lehrpersonen Verantwortung ab, sondern unterstützt beide bei ihrer Arbeit. Hier zu sparen ist unklug und rächt sich mit späteren Folgekosten. Wichtige Aufgaben wie Prävention, Früherfassungen und frühe Interventionen können mit den bestehenden Prozenten nicht erfüllt werden. Der Bedarf für den beantragten Endausbau ist ausgewiesen.
Die soziale Sicherheit ist auch für den Wirtschaftsstandort Wil entscheidend. Die Schulsozialarbeit kann vor Ort Konflikte frühzeitig bearbeiten und befähigt Kinder und Jugendliche, deeskalierende Massnahmen zu ergreifen, was sich beruhigend auf Strassen und öffentliche Plätze der Stadt auswirkt. Delinquente Jugendliche und solche, die nach der obligatorischen Schulzeit keine Anschlusslösung finden, kosten der Stadt Wil ein Vielfaches der beantragten Fr. 345‘414.-. Ein einziger Schulausschluss eines Schülers mit einer Fremdplatzierung im Platanenhof kostet z.B. der Stadt Wil gleich viel, wie 200 Stellenprozente Schulsozialarbeit. Der geplante Ausbau ist eine Investition, die sich lohnen wird.
Seit Jahren weiss man, dass die Ressourcen der SSA zu begrenzt sind.
Die Bildung und der Schutz der Kinder sind zentrale Staatsaufgaben. Die Gesellschaft hat sich verändert, es werden höhere Anforderungen an jeden einzelnen von uns gestellt. Die Stadt Wil darf Kinder und deren Familien in schwierigen Situationen nicht alleine lassen. Der Stadtrat und die grosse Mehrheit des Stadtparlaments wollen diese Verantwortung wahrnehmen. Sie verdienen dafür die Unterstützung der Bevölkerung.
Susanne Gähwiler
