Standpunkt der SP zum Thema Stadtentwicklung

 

Plan Wil, StadtentwicklungDie Bevölkerung der Stadt Wil wurde zur Mitbeteiligung am Stadt­entwicklungskonzept eingeladen. Der Stadtrat hat dazu eine Umfrage in alle Haushaltungen verschickt. Die SP möchte dazu wie folgt Stellung nehmen.

Fazit

Es ist augenscheinlich, dass dem Stadtrat das Forcieren von Strassen­bau­projekten ein wichtiges Anliegen war. Es wurde diesem Thema zu viel Gewicht beigemessen. Der Stadtrat wird dabei sehr konkret und nennt dabei auch bereits Projekte so z. B. die RVS (Regionalverbindungstrasse Süd) sowie den Autobahnanschluss West. In den Gebieten ÖV und Langsamverkehr bleibt dagegen alles ein bisschen unklarer. Die Themen sind nicht mit konkreten Projekten hinterlegt, sondern erschöpfen sich in allgemeinen Phrasen.

Das vorliegende Konzept hat in einigen Punkten erfreuliche Ansätze, ist jedoch alles in allem kein grosser Wurf. Der Stadtrat wäre gut beraten, in den von uns aufgegriffenen Punkten kräftig nachzubessern.

RVS

Eine neue Regionalverbindungstrasse ist unnötig, da bereits eine Alternative (Hubstrasse/Wilenerstrasse) vorhanden ist. Die Entlastung des Südquartiers ist deshalb bereits heute gewährleistet. Ein Autobahnanschluss Wil West wird zusätzliche Entlastung bringen. Eine RVS würde dem Südquartier eher Mehrverkehr bringen.

Grünaustrasse

In der Volksabstimmung im Jahre 2003 haben 57 % der Bevölkerung gegen die Grünaustrasse gestimmt. Dieser Volksentscheid ist zu akzeptieren.

ÖV Langsamverkehr

Veloweg, Stadt WilDer Ausbau von ÖV und Langsamverkehr soll durch entsprechende Massnahmen sichergestellt und gefördert werden. Die vorgeschlagenen Massnahmen sind ein Minimum. Wir begrüssen daher die Initiative „Velofreundliches Wil“. Es bleibt wie eingangs erwähnt zu hoffen, dass die Massnahmen zügig umgesetzt werden. Um die verschiedenen Verkehrsarten zu kombinieren, finden wir die im Konzept vorgeschlagene Mobilitätszentrale sinnvoll. Tempo 30 Zonen in allen Wohngebieten werden von uns begrüsst. Die Zonen müssen jedoch deutlich erkennbar und das Einhalten des Maximaltempos gewährleistet werden.

Quartierentwicklung und soziale bauliche Entwicklung

Um eine wirkliche Bevölkerungsdurchmischung zu erreichen, muss die Stadt die Wohnqualität im Süd- und Westquartier fördern und gleichzeitig günstigen Wohnraum an den bevorzugten (Hang) Lagen der Stadt zur Verfügung stellen. Im Weiteren wäre zu prüfen, ob nicht zentrumsnahe Fabrikliegenschaften als Wohnraum genutzt werden könnten.

In der Stadt Wil sind viele Bausünden begangen worden (Stadtmarkt, Neubauten an der St.Gallerstrasse etc.). Bei den anstehenden Verdichtungen ist mehr auf architektonische Qualität zu achten.

Freiraumentwicklung

Ebenfalls zu wenig Raum erhielten die Schwerpunkte Siedlungs- und Quartierentwicklung. Wie zum Beispiel eine konkret eine gute Durchmischung der Wohnbevölkerung zu erreichen ist, steht nirgends. Die Gefahr besteht daher, dass die Themen in der Schublade verschwinden, dort verstauben. Die letzten innerstädtischen Grünflächen Eggfeld, Klosterwiese und Weidguet sollen zum Teil überbaut werden. Dies ist zu verhindern. Wir fordern, dass diese Flächen als zusammenhängende Grünflächen erhalten bleiben. Es ist nicht einzusehen, weshalb in den kommenden Jahren alle überbaubaren Grünflächen verschwinden sollen. Man soll auch zukünftigen Generationen Gestaltungsraum überlassen.

Stadt Wil, BauenBauliche Verdichtung

Die SP wehrt sich nicht gegen eine massvolle Verdichtung der innerstädtischen Bauzonen. Doch diese ist hauptsächlich durch eine bessere Ausnützung von bestehenden Gebäuden und Zentrumslagen zu erreichen und nicht durch das Verbauen der letzten Grünräume in den Siedlungsgebieten.

Kultur

Die Massnahmen im Bereich Kultur sind zu wenig konkret. Gerade hier wäre der Ort, um sich über die kulturellen Bedingungen in dieser Stadt Gedanken zu machen.

Fazit

Es ist augenscheinlich, dass dem Stadtrat das Forcieren von Strassen­bau­projekten ein wichtiges Anliegen war. Es wurde diesem Thema zu viel Gewicht beigemessen. Der Stadtrat wird dabei sehr konkret und nennt dabei auch bereits Projekte so z. B. die RVS (Regionalverbindungstrasse Süd) sowie den Autobahnanschluss West. In den Gebieten ÖV und Langsamverkehr bleibt dagegen alles ein bisschen unklarer. Die Themen sind nicht mit konkreten Projekten hinterlegt, sondern erschöpfen sich in allgemeinen Phrasen.

Das vorliegende Konzept hat in einigen Punkten erfreuliche Ansätze, ist jedoch alles in allem kein grosser Wurf. Der Stadtrat wäre gut beraten, in den von uns aufgegriffenen Punkten kräftig nachzubessern.

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