Rund 20 Mitglieder informierten sich im Restaurant Signal in Wil über die Jahresgeschäfte der Partei. Noch Interimspräsident Kilian Meyer wollte die ordentlichen Traktanden raschmöglich abwickeln, um dem anschliessenden Referat zur Städteinitiative genügend Raum geben zu können.
SP Agenda mit eigenen Themen verstärken
In seinem Jahresbericht betonte der Vorsitzende, dass sie zu aktuellen Themen ihre sozialdemokratischen Anliegen einbringen wollten. So hätten sie sich zum Sportpark Bergholz kritisch, aber konstruktiv einbringen können. Ein Stück davon, das Hallenbad, sei bekanntlich aus dem Vorstoss ihres Mitgliedes Monika Paminger entstanden. Die Vereinigung mit Bronschhofen sieht die SP als wichtiges Projekt, welches ebenso progressiv zu begleiten sei.
Erfreut gab sich Kilian Meyer darüber, dass im Juni des Vorjahres wieder einmal eine SP-Wil-Zeitung heraus gekommen sei, dies dank besonderem Einsatz von Doris Scheiflinger und weiteren AutorInnen. Im Februar hätten sie sich im Vorstand das Ziel gesetzt, in Zukunft noch stärker eigene Themen zu setzen für bessere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Meyer ging noch einen Schritt weiter, dass sie nicht nur Ortspartei, sondern auch als Sektion der SP-Schweiz für den sozialdemokratischen Einsatz verantwortlich seien.
Kilian Meyer, neuer Präsident
Aus dem Vorstand verabschiedeten die Mitglieder Jakob Näf, der in Folge Wegzug nach Henau den Vorstand verlässt. Doris Scheiflinger bedankte sich beim Abtretenden mit einem Olivenbaum für seinen konstruktiven Einsatz. Jakob Näf bedankte sich erfreut über das Geschenk. Der Wunsch nach einem Olivenbaum sei nämlich in diesen Tagen in der Familie aufgekommen. Weiter trat auch GPK Mitglied Martin Bichler zurück. An seine Stelle wählte die Versammlung Arber Bullakaj, welcher zusammen mit Jürg Zurbriggen die Rechnungsrevisionen ausführen wird.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die anschliessende Neubesetzung des Präsidiums mit Kilian Meyer. Nach dem Ad-Interim-Einsatz fühlt sich Kilian Meyer motiviert, das Amt des Präsidenten definitiv zu übernehmen. Er wolle mit kreativer Sachkritik die Partei einbringen. Er wolle erreichen, dass die SP Wil als aktive Stadtpartei wahrgenommen werde. Mit Applaus bedankten sich die Mitglieder zu seiner Wahl. Wieder in dem Vorstand aufgenommen wurde Michael Schönenberger, der vor Jahresfrist das Präsidium abgetreten hatte.
Städteinitiative für Wil?
Im Anschluss an die Versammlung präsentierte die St. Galler Nationalratskandidatin Monika Simmler die im März 2010 in St. Gallen erfolgreich durchgesetzte Städteinitiative. Die Initiative verlangt, das zukünftige Verkehrswachstum mit dem Öffentlichen Verkehr, mit Fuss- und Velowegen aufzufangen. Die Messungen werden jährlich ausgeführt.
Die Referentin gab zu verstehen, dass unser Verkehrssytem überhaupt nicht umweltverträglich sei. Die Vision müsse sein, die Zunahme des Autoverkehrs zu stoppen. Als mögliche Bausteine dazu gelte es in erster Linie die Mobilität zu vermeiden, verlagern und verträglicher machen. Mit einem ansprechenden Plakat “Push und Pull”, Druck weg vom Auto, hin zum öV. Ansätze wurde geworben. Weiter müssten auch bei der Raumplanung Korrekturen folgen, mit besser erschlossenem öV in Quartieren und Einkaufsmärkte in Quartiernähe zu platzieren.
Es gibt genug Beispiele
Nach Monika Simmler gilt es auch in Unternehmen Mobilitätsmanagement zu betreiben, indem öV-Abo mitfinanziert werden. Möglichkeiten gebe es auch mit Velo-Mobility. Modernes Wohnen könnte in Form von Genossenschaften Auto-Teilet und öV-Abo stattfinden. Die Initiative fordere konsequente Förderung des Velo- und Fussverkehr und autofreie Zonen. So könnten Kreuzungen mit Velobevorzugung ausgestaltet werden.
Im Abstimmungskampf hätten sie Wert darauf gelegt, nicht als Anti-Auto Gruppierung wahrgenommen zu werden. Die Gegner hätten den Begriff “St.Gallen – keine Velo-Ville” geprägt, was sie prompt als Befürwortung umgemünzt hätten, St. Gallen soll eine “Velo-Ville” werden.
Abschliessend ermutigte die Referentin die SP-Mitglieder, auch in Wil diese Initiative im Hinblick auf die Wahlen aufzunehmen. Die Diskussion unter den Mitgliedern zeigte denn auch, dass man diese Idee unbedingt im Auge behalten wolle. Mit der laufenden Veloinitiative seien zwar erste Akzente gesetzt. Es gelte die Massnahmen erst einmal abzuwarten, um dann weitere Entscheide fällen zu können.