SP Wil feiert 1. Mai

Bettine Surber 1.Mai Rede bei der SP WilSP Wil feiert 1. Mai und fordert Mindestlöhne

Die Wiler Genossinnen und Genossen feierten mit ihren Familien und weiteren Gästen am Sonntagabend den Tag der Arbeit im Restaurant Adler. An der gut besuchten Veranstaltung hielt SP-Nationalratskandidatin Bettina Surber eine kämpferische Rede.
Ein gewaltiges Verteilungsproblem
Surber diagnostizierte ein Verteilungsproblem: global zwischen Nord und Süd, aber auch national. Die Zahl der Millionäre habe sich in 10 Jahren mehr als verfünffacht. Die tiefen und mittleren Einkommen dagegen seien fast gar nicht gestiegen. Diese Ungerechtigkeit werde durch die Steuer- und Abgabepolitik verschärft. Für alles und jedes seien immer mehr Gebühren zu zahlen. Familien müssten sich heute oft überlegen, wie sie z.B. das Kranksein bezahlen wollten. Anstatt dass in der Politik dafür gesorgt würde, dass eine Umverteilung stattfinde, profitierten die Reichen. Wer hat, dem werde noch mehr gegeben. Die reichsten zwei Prozent der Schweizer Bevölkerung besässen heute soviel wie der Rest. Dies sei das Resultat einer völlig verfehlten Politik. Leidtragende seien alle, denn nun solle an allen Ecken und Enden gespart werden, mit Auswirkungen auf Krankenkassenprämien, auf die Prämienverbilligungen und die Ergänzungsleistungen.

Faire Mindestlöhne für Alle

Bettina Surber prangerte die unsolidarische bürgerliche Machtpolitik an. Diese dürfe man sich nicht länger gefallen lassen. Es brauche Löhne, die zum Leben reichten. Tiefstlöhne seien nicht nur ungerecht, sondern auch ungesund. In ihrer beruflichen Tätigkeit als Rechtsanwältin begegneten ihr immer wieder Fälle von Familien, in denen die Mutter am Tag und der Vater in der Nacht arbeiteten, beide 100% weil es anders finanziell nicht reichen würde. Daneben die Kinderbetreuung und der Haushalt. Diese Leute erkrankten irgendwann. Deshalb sei die Initiative von SP und Gewerkschaften für einen Mindestlohn von 4000 Franken notwendig.

Für eine menschenfreundliche Wirtschaft

Bettina Surber forderte neue Spielregeln des Wirtschaftens und einen besseren Umgang mit den Ressourcen. Die Wirtschaft und die technologischen Einrichtungen müssten menschendienlich und menschenfreundlich sein. Die Menschen sollten der Umwelt nützen statt sie nur zu benützen. Technologien wie die Atomkraft seien menschenfeindlich und zerstörerisch. Wir alle stünden unter dem Eindruck der unvorstellbaren Katastrophe und des Leids in Japan. Technologien mit solchen Risiken seien zu ächten. Gefragt seien erneuerbare Energien. Noch viel wichtiger sei es, den Energieverbrauch zu senken.

SP Wil ferert 1. Mai mit KimbaEine stimmungsvolle Maifeier

Mit einem Aufruf zur Tat schloss Bettina Surber ihre Ansprache. Man müsse dafür sorgen, dass das Geld von da, wo es sei, dahin gebracht werde, wo es gebraucht werde. Es sei der Tag der Arbeit. Man müsse anpacken. Die Wiler Genossinnen und Genossen belohnten Bettina Surbers engagierte Rede mit einem kräftigen Applaus. Im Anschluss daran sorgte die südamerikanische Band „Kimba“ für stimmungsvolle Live-Musik aus den bolivianischen Anden. Danach nahm ein geselliger Abend seinen Lauf: mit kräftiger Unterstützung durch den Delegierten der Grünen Partei, Daniel Schönenberger, sangen die Genossen ihre traditionellen Lieder, diskutierten und politisierten in gemütlicher Runde. Gegen Mitternacht machte sich aber auch der „harte Kern“ auf den Heimweg. Man darf gespannt sein, wie die SP Wil Bettina Surbers Aufruf in die Tat umsetzen wird.

Bericht von Kilian Meyer
Präsident SP Wil

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