Ich kenne die Wiler Politik

Dario Sulzer, SP Wil kandidiert für den StadtratDer SP-Politiker Dario Sulzer will unabhängige, frische Politik in den Stadtrat bringen. Der öV und die Tagesstrukturen sind ihm ein Anliegen. Mit seiner Kandidatur als Stadtrat sollen soziale und ökologische Anliegen Eingang finden.

Wiler Zeitung vom 6.9.2012, Monique Stäger

Herr Sulzer, welches sind die Gründe, die Sie bewogen haben, für den Stadtrat zu kandidieren?
Dario Sulzer: Mir ist es wichtig, dass im Stadtrat Vertreter verschiedener Bevölkerungsschichten vertreten sind. Es sollen auch ökologische und soziale Anliegen Eingang in die Exekutive finden. Ich vertrete eine neuere, jüngere politische Generation, weise aber zwölf Jahre Politikerfahrung auf. Ich kenne die Wiler Politik gut.

Wie unterscheidet sich diese junge Politgeneration, die Sie vertreten, von der traditionellen?

Sulzer: Ich habe früher Politik wahrgenommen als ein Konstrukt von gesetzteren Herren, die ihre Netzwerke aus dem Militär pflegen, die wirtschaftlich verbunden sind, oft auch juristisch tätig. Ich denke, die Zeiten sind vorbei, in denen diese Eigenschaften die Eckpfeiler für eine erfolgreiche Politik waren. Ich politisiere ungezwungen, unabhängig und kann meiner Linie treu bleiben, muss nicht «Parteisoldat» sein. Ich kann neue, frische Gedanken und Lösungen einbringen.

 

 

Welches wäre Ihr Wunschressort im Stadtrat?

Sulzer: Man kandidiert als Stadtrat und nicht für ein Ressort. Vorausgesetzt, die bisherigen Stadträte behalten ihr Mandat und wünschen keine Rochade, dann bliebe mir das Ressort Soziales der zurücktretenden Stadträtin Barbara Gysi. Damit könnte ich mich gut identifizieren. Ich wäre aber offen für interne Wechsel, sollte dies von den übrigen Stadträten gewünscht werden. Auch das Baudepartement oder die Technischen Betriebe sind interessante Ressorts, in denen ich mich gut einbringen könnte.
Das Stadtratsmandat beinhaltet ein 60-Prozent-Pensum.

Wie lösen Sie das beruflich?
Sulzer: Ich belege in meinem Amt als Parteisekretär bereits jetzt ein 60-Prozent-Pensum. Tatsache ist, dass vor Wahlen ein höherer Einsatz gefordert ist. Somit würde ich bei einer Wahl in den Stadtrat von meinem Amt in der Kantonalpartei zurücktreten.

Sind 60prozentige Stadtratsmandate nach der Gemeindefusion überhaupt realistisch oder muss man da aufstocken?
Sulzer: Aus Gesprächen mit den aktuellen Stadträten weiss ich, dass diese 60-Prozent-Pensen eher knapp bemessen sind. Aber in einem solchen Amt zählt man keine Stunden, der Arbeitsaufwand und das Pensum sollten jedoch bis zu einem gewissen Mass übereinstimmen. Das Thema der Pensenaufstockung ist nicht neu. Vielleicht muss man zwei oder drei Jahre nach der Vereinigung nochmals über die Bücher. Im Moment bleibt es bei 60 Prozent.

Welches sind die grossen Hürden, die es hinsichtlich der Gemeindefusion zu nehmen gilt?
Sulzer: Das Zusammenwachsen der neuen Verwaltung mit verschiedenen Betriebskulturen wird eine wichtige Aufgabe sein. Als Mitglied des Beirats bei der Vereinigung weiss ich, dass der Konstituierungsrat da gute Vorarbeit geleistet hat. Es gibt inhaltliche Themen, die mir am Herzen liegen, wie beispielsweise die Gleichbehandlung aller bei der Frage der Tagesstrukturen und des öV. Die Bevölkerung aller Gemeindegebiete soll sich als Einheit verstehen. Da reicht ein Fest zum Jahresbeginn nicht aus. Die Menschen der verschiedenen Dörfer sollen ihre Wurzeln behalten, aber ein Gemeinsamkeitsgefühl entwickeln.

Wie könnte dieses Gemeinsamkeitsgefühl gefördert werden?
Sulzer: Wil ist grösser als Bronschhofen und Rossrüti. Deshalb ist es wichtig, dass die Bronschhofer und Rossrütener nicht das Gefühl bekommen, fremdbestimmt zu werden. Ich denke, da braucht es von den Wilern in einer ersten Phase mehr Entgegenkommen.

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