Die SP Wil tritt bei den Erneuerungswahlen ins Stadtparlament diesen Herbst mit einer 20er-Liste an. Ziel ist es, die acht Sitze zu halten. Stadtrat Dario Sulzer und Schulrätin Miriam Schildknecht stellen sich für eine weitere Amtsdauer zur Verfügung.
Wenn sich das adaptierte Sprichwort «Wie man sitzt, so gibt man sich» bewahrheitet, ist von der SP Wil ein bequemer Wahlkampf zu erwarten. Als Symbol dient ihr ein knallrotes Ledersofa, das bei der Nominationsversammlung zum ersten Mal zum Einsatz kam. Die verbalen Ankündigungen für die Erneuerungswahlen ins Stadtparlament und in den Stadtrat am 25. September gehen allerdings in eine ganz andere Richtung.
Die SP gibt sich kämpferisch. «Unser Ziel ist es, die acht Sitze zu verteidigen», sagte Parteipräsident Rino Scherrer. Dass dies nicht einfach wird, darüber ist sich Scherrer im klaren. Einerseits wird das Stadtparlament von 45 auf 40 Mitglieder reduziert, anderseits verzichtet mit Kilian Meyer ein Bisheriger. Das Ziel erreichen – «weil es unbedingt eine starke SP-Stimme im Parlament braucht» – sollen 20 Kandidatinnen und Kandidaten. Die Sozialdemokraten treten «als einzige Partei» mit einer Liste an, bei der die Geschlechter gleichmässig verteilt sind: zehn Frauen und zehn Männern.
Bei den Bisherigen sind dies Silvia Ammann (Wil), Arber Bullakaj (Wil), Susanne Gähwiler (Wil), Dora Luginbühl (Bronschhofen), Mirta Sauer (Wil, während der Legislatur nachgerutscht für Katja Hegelbach), Mark Zahner (Wil) und Marianne Mettler (Wil), die am Mittwochabend meinte, dass der einzige Vorteil ihres Rückzugs vom St. Galler Spitalpräsidium darin bestehe, «dass ich nun wieder für das Stadtparlament kandidieren kann».
Von 18 bis 68 Jahre
Bei den Neuen herrscht eine Altersspanne von 18 bis 68 Jahren vor. Drei der Neuen auf der SP/Juso/Gewerkschaft-Liste sind Mitglieder der im vergangenen Jahr reaktivierten Jungpartei: Camill Grob, Timo Räbsamen und Ronja Stahl, die vor kurzem in den Vorstand der SP Wil gewählt worden war. Ein Name sticht bei den Neuen hervor: Pjeter Baftijaj aus Wil. Dem Schweizer mit kosovarischen Wurzeln ist die Chancengleichheit ein grosses Anliegen, «da leider nicht allen die gleiche Perspektive geboten wird». Ebenfalls einen Platz auf der Liste nehmen ein Anja Bernet, Christof Kälin, Michel Ketterle, Aina Mäder, Claudia Rüegsegger, Rino Scherrer, Felix Schneider, Felix Schönenberger und Valeska Stolz. Ihre Motivation, sich für die Legislative zur Verfügung zu stellen, reicht vom Einsatz für eine starke öffentliche Schule über das Ankämpfen gegen eine sich laufend verschlechternde und rechtslastiger werdende Politik bis zum Engagement für die Jugendlichen: «Die Alten beschliessen zu sparen, und die Jungen müssen es dann ausbaden.»
Die soziale Stimme
Bei den Wahlen in die Stadtregierung steigt Dario Sulzer erneut ins Rennen. Gewählt vor vier Jahren, möchte Sulzer, dem das Amt «Privileg und Freude» ist, Wil weiter vorwärtsbringen. Der SP-Politiker sieht sich als die «ökologische und soziale Stimme» im Stadtrat. Sulzer plant, das von ihm geführte Departement Soziales, Jugend und Alter zu einem Departement für Gesellschaftsfragen weiterzuentwickeln.
Auch beim Schulrat tritt die SP wieder an. Miriam Schildknecht-Ramsauer (Rossrüti), die im vergangenen November ins Gremium gewählt worden war, möchte weiterhin «die Stimme sein für Personen, die nicht privilegiert sind».
(Quelle: Wiler Zeitung)