Frauenfragen in den Vordergrund rücken

NEUBEGINN ⋅ Morgen findet erstmals wieder eine Tagung der SP-Frauen Kanton St. Gallen statt, an welcher der Vorstand neu gewählt wird. Für einen Sitz im Vorstand steht die Wilerin Mirta Sauer zur Wahl.

Interview mit der Wiler Zeitung:

NEUBEGINN ⋅ Morgen findet erstmals wieder eine Tagung der SP-Frauen Kanton St. Gallen statt, an welcher der Vorstand neu gewählt wird. Für einen Sitz im Vorstand steht die Wilerin Mirta Sauer zur Wahl.

Miranda Diggelmann

Die ehemalige Stadtparlamentarierin und Mitglied der SP, Mirta Sauer, möchte in den Vorstand der SP-Frauen Kanton St. Gallen. Die SP-Frauenorganisation hat morgen erstmals seit langer Zeit wieder eine Tagung, an welcher sechs Frauen neu in den Vorstand gewählt werden. Ausserdem soll die Tagung dazu dienen, dass die SP-Frauen wieder etwas aktiver werden, feste Strukturen zu schaffen und die Schwerpunkte für die nächsten beiden Jahre her­auszuarbeiten.

 

Mirta Sauer, weshalb möchten Sie in den Vorstand der SP-Frauen Kanton St. Gallen?

Frauenspezifische Themen waren schon immer eine meiner Herzensangelegenheiten. In letzter Zeit sind sie aber wieder in den Hintergrund gerückt und haben in unserer Gesellschaft an Bedeutung verloren, obschon Probleme wie etwa das mangelnde Eingehen auf die Bedürfnisse von Alleinerziehenden, zu wenig Teilzeitstellen für Männer, fehlende Tagesschulen, Lohnungleichheit und ein eher dürftiger Mutterschaftsurlaub nach wie vor vorhanden sind. Auch die Frauenquote müsste meiner Meinung nach wieder Thema werden. Bei letzterer war ich früher dagegen, meine aber, dass ohne eine solche Massnahme die Anzahl Frauen in Führungspositionen nicht nach oben korrigiert werden kann. Mit einem Platz im Vorstand der SP-Frauen erhoffe ich mir, diese Problemfelder wieder mehr in den Vordergrund rücken zu können und deren Wichtigkeit aufzuzeigen.

 

Angenommen, Sie werden in den Vorstand gewählt: Was sind Ihre wesentlichen Aufgaben?

Meine erste Aufgabe an der Tagung wäre die Auswertung der Prioritäten. Wir müssen Schwerpunkte festsetzen, welche wir in den nächsten zwei Jahren aufgreifen. Je nach Thema gehört die Organisation von Aktionen zu meinen Aufgaben. Ich wünsche mir wieder etwas gewagtere und mutigere Anlässe, wie beispielsweise der Frauenstreik 1991. Dann kommen die regelmässigen Treffen mit dem Vorstand dazu.

 

Trauen Sie sich diese Aufgaben zu?

Da ich bereits politische Erfahrungen im Parlament und im SP-Vorstand der Stadt Wil sammeln konnte, traue ich mir diese Aufgaben durchaus zu.

 

Was sind Ihre Wünsche für die SP-Frauenorganisation?

Die Frauenthemen sind seit Jahrzehnten hängig und weisen noch immer Mankos auf. Mein Wunsch ist es, gemeinsam mit den SP-Frauen bessere Voraussetzungen für die Frauen in unserer Gesellschaft zu schaffen, mit mehr Engagement an die Materie heranzugehen und öffentlich über wichtige Angelegenheiten wie beispielsweise Löhne zu sprechen. So erhoffe ich mir schliesslich in der Konsequenz, dass jene Themen wieder vermehrt in die Schweizer Politik aufgenommen werden.

 

Migration ist schweizweit ein grosses Thema – auch für die SP-Frauen?

Auch für uns ist Migration ein bedeutendes Faktum. Diesbezüglich habe ich ja persönlich Erfahrung, da ich einerseits selber in die Schweiz zugezogen bin und andererseits beruflich mit Mi­grantinnen zu tun habe. Wir wünschen uns, dass wir diese Frauen besser erreichen und in die Gesellschaft miteinbinden können. Wir wollen ihnen all die Angebote und Möglichkeiten in der Schweiz aufzeigen und ihnen Mut machen, diese auch zu nutzen. So werden die Frauen in Kontakt mit der heimischen Bevölkerung kommen, was sehr wichtig ist.

 

Haben die SP-Frauen schon Pläne für 2017?

Konkrete Projekte haben wir fürs Jahr 2017 noch keine geplant. Dies ist unter anderem die Aufgabe der morgigen Frauentagung, an der wir nach einer intensiven Situationsanalyse Themen zusammentragen.

Miranda Diggelmann
miranda.diggelmann@wilerzeitung.ch

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed