Wiler Nachrichten vom 1. Juni 2017
In einem Interview mit dem Stiftungspräsidenten des anmeldungKathi Wil wird festgestellt, dass das Kathi mit der Auslosung nicht zufrieden sei. Sie hätten die vier „überzähligen“ Schülerinnen gerne aufgenommen.
Der Nachtrag zum bestehenden Schulvertrag aus dem Jahr 2016 enthält die Regelung, dass eine Auslosung stattfindet, wenn die Anzahl Anmeldungen für das Kathi über der definierten Limite liegt. Diese Regelung ist durch einen demokratisch ausgehandelten Entscheid zustande gekommen. Die Frage, ob das Kathi die vier Schülerinnen gerne aufgenommen hätte, stellt sich also nicht. Weiter ist es wichtig zu wissen, dass diese vier zusätzlichen Schülerinnen die Steuerzahlenden der Stadt Wil ca. CHF 80’000 pro Jahr, d. h. für die drei Jahre Oberstufe ungefähr CHF 240’000 gekostet hätten. In den vier Sekundarklassen der öffentlichen Oberstufen werden die vier ohne grössere Zusatzkosten Platz finden und ab Sommer gut beschult. Das nicht ausgegebene Geld kann in der öffentlichen Schule gut eingesetzt werden.
Dass Steuerzahlende für den Besuch in einer Privatschule überhaupt aufkommen müssen, ist schon Affront genug. Die Stiftung war beim Aushandeln des Nachtrags wie auch im Projekt Schule 2020 stets eingebunden. Die Infragestellung des Vertrags, bereits bei der ersten Auslosung, lässt wenig Vertrauen in eine zukünftige Kooperation aufkommen.
Dass die privat geführte und mit Steuergeldern finanzierte Schule dann auch noch ausserhalb der geltenden Regelungen beschult (nur Mädchen und nur Sekundarstufe) ist nicht fair. Wil sollte aufhören um das goldene Kalb Schule St. Katharina zu tanzen. Eine Korrektur dieser Situation im Rahmen des Projektes Schule 2020 der Stadt Wil tut not.
Dora Luginbühl, SP, Mitglied Stadtparlament