Die SP publiziert mit dieser Medienmitteilung die komplette Nationalratsliste für den Wahlkampf 2019. Die Geschäftsleitung empfiehlt den Parteitagsdelegierten sechs Männer und sechs Frauen zur Nomination. Diese findet am Freitag, 18. Januar 2019 im Kugl in St.Gallen statt.
Der Klimawandel wird spürbar. Die Krankenkassenprämien steigen. Zu viele ältere Arbeitnehmende fallen aus Arbeit und Lohn. Im Durchschnitt verdienen Frauen noch immer 1/5 weniger als Männer für die gleiche Arbeit. Und weiterhin harzt es bei der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Die rechtsbürgerliche Mehrheit fand in der zu Ende gehenden Legislatur im Nationalrat keine Lösungen für unsere drängendsten Probleme.
Bereits zwei Wochen vor Weihnachten konnte die SP SG bekannt geben, dass die beiden bisherigen Nationalrätinnen Barbara Gysi und Claudia Friedl 2019 wieder zu den Nationalratswahlen antreten werden.
Mit dieser Medienmitteilung folgen heute die Namen der zehn weiteren KandidatInnen.
Bettina Surber, St.Gallen
Bettina Surber wurde im September 2018 von der Kantonsratsfraktion zur neuen Co-Präsidentin gewählt. Seit 2012 sitzt die St.Galler Anwältin im Kantonsrat. Beruflich bilden Arbeits- und Sozialversicherungsrecht den Schwerpunkt, die schlagen auch auf ihre politische Arbeit durch. Im Kantonsrat hat sie sich dazu einen ausgezeichneten Ruf als Finanzpolitikerin erarbeitet. Die Leitung der SP-Fraktion teilt sie sich auch darum mit Laura Bucher, weil die Mutter einer Tochter im Vorschulalter damit auch ein Zeichen für die Vereinbarkeit von Beruf, politischer Kariere und Familie setzen will.
Ruedi Blumer, Gossau
Bis letzten Sommer war Ruedi Blumer Schulleiter in Wil. Sein ganzes Berufsleben setzte er sich als Lehrer, als Abteilungs- und Projektleiter und später als Schulleiter für Bildungsqualität und mehr Chancengerechtigkeit ein. Nun konzentriert er sich auf seine politische Karriere: Im Sommer 2018 wählten ihn die Delegierten des Verkehrsclubs der Schweiz VCS zum Präsidenten. Diese Wahl kommt natürlich nicht von ungefähr: Ruedi Blumer ist langjähriger Kantonsrat und vertritt in der Pfalz Bildungspolitik, die Interessen der MieterInnen und eine fortschrittliche, nachhaltige Verkehrs-, Klima- und Energiepolitik. Ruedi Blumer ist verheiratet, hat drei erwachsene Töchter und wohnt in Gossau.
Laura Bucher, St.Margrethen
Laura Bucher wohnt mit ihrer Familie in St.Margrethen. Sie ist Gerichtsschreiberin am Bundesverwaltungsgericht in St.Gallen. Seit 2010 politisiert Laura Bucher für die SP im Kantonsrat. Im letzten Herbst übernahm sie gemeinsam mit Bettina Surber das Co-Präsidium der Fraktion. Ihre politischen Schwerpunkte liegen in der Gesundheits- und vor allem in der Finanz- und Standortpolitik. Insbesondere in den ländlichen Teilen des Kantons ist aus ihrer Sicht die Erreichbarkeit mit einem gut ausgebauten öffentlichen Verkehr wichtig.
Martin Sailer, Unterwasser
Martin Sailer engagiert sich seit Jahren in der Kulturszene. Er führt und kuratiert seit 15 den Zeltainer in Unterwasser – ein weit über das Toggenburg hinaus bekanntes Kleinkunsttheater in dem die grossen Namen der aktuellen und künftigen Szene auftreten. In einem Teilzeitpensum arbeitet er für den Verein Klangwelt Toggenburg. Daneben entwickelt der einstige Primarlehrer Intelligenzspiele für Hunde und Katzen. Seit drei Jahren sitzt Martin Sailer im Kantonsrat. Hier hat er sich einen hervorragenden Ruf als Kulturpolitiker, der viele Brücken schlagen kann, erworben. Martin Sailer gründete die parlamentarische IG Kultur im Kantonsrat mit 28 Mitgliedern aus allen Parteien. Auch für die Förderung des Tourismus und für das Toggenburger Klanghaus engagiert er sich mit Herzblut.
Anna Bleichenbacher, Rorschacherberg
Anna Viola Bleichenbacher hat schon früh die Politik für sich entdeckt. Nicht nur – wie bei vielen Jugendlichen – die grossen Themen, die Generationen politisieren. Sondern gerade auch die kleinen, die lokalen in Rorschacherberg und in der Stadt am See. So hat sie zusammen mit ihrer Sektion mitgeholfen, die Poststelle in der Gemeinde zu verteidigen.
Dezidiert äussert sie sich auch zu Verkehrs- und Klimafragen: Der Ausbau von Strassen scheine in der Region Rorschach die einzige Möglichkeit zur Lösung von Verkehrsproblemen darzustellen. Sie will diesen kurzfristigen Scheinlösungen einen Riegel schieben. Öffentlicher Verkehr statt Individualverkehr, elektrisch statt Benzin, Arbeitsplätze näher am Wohnort. Anna Viola Bleichenbacher möchte frischen Wind nach Bern bringen. Das Durchschnittsalter der Mitglieder des Nationalrats liege deutlich über 50. «Wir unter 30-Jährigen wollen mitreden, wenn es um die grossen Herausforderungen unserer Zeit geht», sagt sie.
Gallus Hufenus, St.Gallen
Gallus Hufenus betreibt im St.Galler Linsebühl-Quartier das Stadtbekannte Kaffeehaus. Der Barista kauft seine Rohbohnen direkt bei den Bauern ein und röstet sie im eigenen Lokal. Bisweilen ist er im Kaffeehaus auch Kulturveranstalter. Und daneben Vollblut-Politiker: Seit acht Jahren politisiert er engagiert im St.Galler Stadtparlament. Dort fällt er mit pointierten Voten für eine kluge, nachhaltige Stadtplanung für mehr Aufenthaltsqualität und mit seinem Sinn für die Stadtgeschichte und deren Monumente auf. Der 38jährige Gallus Hufenus präsidierte 2018 zugleich lustvoll und souverän das 63köpfige Stadtparlament.
Karin Blöchlinger, Uznach
Karin Blöchlinger ist die Newcomerin der SP-Liste. Die 29jährige wohnt in Uznach wo sie auch als Rechtsanwältin in einer renommierten Kanzlei arbeitet. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen beim Familien-, Straf- und Datenschutzrecht. Karin Blöchlinger wuchs in St.Gallen auf, studierte in Winterthur und Luzern und verlegte im Jahr 2016 ihren Wohnort in den Gaster-Bezirk. Ihren politischen Schwerpunkt setzt Karin Blöchlinger in der Klima- und Umweltpolitik sowie in der Familienpolitik.
Dario Sulzer, Wil
Dario Sulzer lebt mit seiner Familie in Wil. Neben der Familienarbeit ist er Stadtrat in seiner Heimatstadt und steht dem Departement Soziales, Jugend und Alter vor. Vor seiner Wahl in die Exekutive der Stadt Wil gehörte er 12 Jahre lang dem Stadtparlament an, welches er 2009 präsidierte. Gleichzeitig war er Politischer Sekretär der SP Kanton St.Gallen. Seit 2012 sitzt er im Kantonsrat. Auch hier setzt er sich besonders in der Sozialpolitik ein: für sichere Einkommen, für gute familienergänzende Betreuungsangebote, für die Stärkung der Sozialwerke wie der Prämienverbilligung und der Familienzulagen und für eine robuste Sozialhilfe. Dario Sulzer studierte Soziale Arbeit/Soziokultur. Der 40jährige ist Mitbegründer des Openairs rockamweier.
Arber Bullakaj, Wil
Arber Bullakaj ist Vizepräsident der SP Kanton St.Gallen. Der Unternehmer aus Wil vertritt die SP zudem seit 2013 im Wiler Stadtparlament. Dort hat er sich einen Namen als Finanz- und Sozialpolitiker gemacht. Daneben engagiert er sich für die erleichterte Einbürgerung und ist immer wieder ein politischer Anwalt für Kulturvereine und Menschen mit Migrationshintergrund. Der gebürtige Albaner stellt die Ziele der Französischen Revolution und die Werte der SP, Gleichheit, Freiheit, Solidarität als oberste Maxime des eigenen Handelns. Er will mit seinem Engagement die Chancengerechtigkeit aller in unserer Gesellschaft verbessern. Arbër lebt mit seiner Familie in Wil.
Bernhard Hauser, Sargans
Der Sarganser Bernhard Hauser engagiert sich seit Jahren für die SP. In Sargans ist er seit 10 Jahren Schulratspräsident. Als solcher hat er massgeblich dazu beigetragen, die Schule in der Sargänserländer Zentrumsgemeinde auf einer hohen Qualität zu halten, weiterzuentwickeln und auf die zukünftigen Herausforderungen vorzubereiten. Dies auch ganz im Zeichen der Fachkompetenz: Bernhard Hauser ist Dozent für Erziehungswissenschaften an der PHSG, leitet dort den Master für Early Childhood Studies und forscht unter anderem im Bereich nachhaltige frühe Förderung benachteiligter Kinder. Als langjähriger Gemeinderat von Sargans bringt er auch umfassende Erfahrung für nachhaltige kommunale und lokale Entwicklung bei einer in kurzer Zeit stark gewachsenen Einwohnerschaft mit. Als Hobby-Ornithologe und begeisterter Skifahrer sind ihm auch die Themen Umwelt und Tourismus sehr vertraut. Jetzt steht der Bildungspolitiker bereit für den Nationalratswahlkampf. Er ist 60 Jahre alt.
SP vor entscheidendem Themenwahlkampf
Diese zehn Persönlichkeiten bilden eine ausgewogene Nationalratsliste, die zusammen mit den beiden bisherigen Nationalrätinnen Barbar Gysi und Claudia Friedl die aktuell wichtigsten SP-Köpfe aus dem ganzen Kanton beinhaltet und die ganze Breite der SP zeigt. Die SP wird sich im Wahlkampf im nächsten Jahr auf die Themen soziale Gerechtigkeit, Klimawandel, Steuern und Finanzen und Gesundheit konzentrieren. Ziel ist die Stärkung der fortschrittlichen Kräfte im Nationalrat in Bern.
Gesundheits- und Spitalpolitik:
Für immer mehr Menschen werden die Krankenkassenprämien zur Belastung. Die SP fordert die Prämienbegrenzung mit einer nationalen Initiative, die Erhöhung der Prämienverbilligung (IPV) und die flächendeckende und qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung für alle im Kanton St.Gallen – und damit den Erhalt der auch volkswirtschaftlich wichtigen Regionalspitäler.
Gleiche Chancen für Frauen und Männer
Die SP fordert gleiche Löhne für Frauen und Männer, gleiche Chancen in der Ausbildung und in der Kariere. Dazu ist eine massive Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie dringend nötig: Mehr Krippenplätze, günstigere Kitas, Tagesschulen. Sexismus und Gewalt gegen Frauen haben in unserer Gesellschaft keinen Platz.
Gute Löhne, sichere Renten
Unsere Schweizer Löhne müssen sicher sein. Unsere Löhne und unsere Renten müssen allen zum Leben reichen. Altersarmut hat in der Schweiz keinen Platz. Die Wirtschaft soll uns Arbeitenden dienen. Sie muss allen in der Gesellschaft ein Leben lang Zeit und Raum für Ausbildung und Zugang zum Arbeitsmarkt bieten.
Klimaerhitzung
Der Klimawandel ist Realität – auch im Kanton St.Gallen. Die SP fordert den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und aus der Atomenergie. Das heisst: Mehr Einsatz für Gebäudesanierungen, weniger Autos und Flugzeuge, mehr Postautos und Züge. Der Kampf gegen den Klimawandel ist ein Kampf für die demokratische Wirtschaft und für den ökologischen Umbau der Gesellschaft.
Die SP hat die Website www.drei-nach-bern.ch erstellt und publiziert dort laufend News zum SP-Wahlkampf 2019 und 2020. «Drei nach Bern» deutet auf das Wahlziel hin: Die SP wird mit der Liste 3 in den Wahlkampf steigen. Sie hat das Ziel das progressive Lager nach den Sitzverlusten von 2015 wieder zu stärken und drei Sitze im Nationalrat zu erobern.
