Mitglieder der SP Wil haben in diesem Frühling zwei äusserst erfolgreiche Anlässe organisiert:
8. März Tag der Frau
Vor einem Jahr besuchten einige Frauen der SP Wil in St.Gallen das Fest zum Tag der Frau. Bei der Rückfahrt fanden sie, dass es dieses Jahr einen Anlass in Wil geben sollte. Fast ein Jahr wurde diskutiert, organisiert und viel gelacht. Die Organisatorinnen rechneten mit 30 bis 80 Besucherinnen und Besuchern, den Film Female Pleasure sahen aber unglaubliche 195 Frauen und Männer! Viele von ihnen gingen anschliessend in den Stadtsaal, um das Podiumsgespräch zu hören. Schnell wurden weitere Stühle geholt werden und trotzdem mussten einige Zuhörerinnen und Zuhörer stehen. Der Abend war ein voller Erfolg und das Ziel, die Rolle der Frau (und des Mannes) zu besprechen und sich Gedanken dazu machen, wurde mühelos erreicht.
Anja Bernet
21. März: Ostschweiz mit Migrationsvordergrund
Im Chällertheater im Baronenhaus fanden im Rahmen der Tage gegen den Rassismus Generationengespräche mit Migrationsvordergrund statt. Was heisst es, sich fremd im eigenen Land zu fühlen? Was fühlt jemand, der trotz Geburt in der Schweiz und akzentfreiem Schweizerdeutsch fast 60 Bewerbungen für eine Lehrstelle verschicken muss, weil ein ic im Namen vorkommt? Wie geht es einem Flüchtling, der sich zwar extrem um Anschluss bemüht, diesen aber nicht findet? Was heisst es als Mutter, die minderjährige Tochter im Heimatland zurücklassen und über zwei Jahre ohne sie verbringen zu müssen? Wo liegen Konflikte innerhalb einer eingewanderten Familie, die sich zwischen Heimweh der ersten Generation und der neuen Umgebung und den Gepflogenheiten der neuen Heimat bewegt?
Etwa 50 Personen haben den Geschichten unserer Mitbürger und Mitbürgerinnen mit Migrationsvordergrund gelauscht. Diese haben berührt und so manchen sehr nachdenklich in die Nacht entlassen. Aber auch Positives konnte in Erfahrung gebracht werden. So fühlen sich alle Beteiligten der Diskussion wohl in Wil. Sie sehen sich hier zu Hause, haben aber auch eine intensive emotionale Bindung zur ersten Heimat, wo sie entweder geboren wurden oder ihre Eltern herkommen.
Es war ein aufschlussreicher, emotionaler, informativer, lustiger und auch motivierender Abend. Motivierend für das Vorhaben, sich für mehr Demokratie und Mitspracherecht für unsere zugewanderten Mitbürgerinnen zu engagieren, welche teilweise seit Jahrzehnten hier sind, jedoch aus verschiedensten Gründen keinen Schweizer Pass besitzen.
Auch in Zukunft plant das Kollektiv „Neue Ostschweiz“ in Mitarbeit mit der INES (Institut neue Schweiz) solche Abende, um das Bewusstsein für die oben geschilderten Probleme zu schärfen und die Menschen aufeinander zugehen zu lassen und empathischer zu werden.
Der Abend im Chällertheater war ein toller Abend, dessen Inhalt noch Tage nach der Veranstaltung im Kopf nachhallte.
Arber Bullakaj, Mirta Sauer