Interpellation: Diversity-Strategie der Stadt Wil

Die Stadt Wil ist ein vielfältiges Gefüge aus all den verschiedenen Menschen, die sie bewohnen, beeinflussen, prägen und sich in unterschiedlichsten Belangen einbringen. Wil hat in den letzten Jahren Pioniergeist gezeigt, etwa bei der Förderung der Einbürgerung und der Partizipation. Die Förderung der Vielfalt und die Pflege einer freundlichen Willkommenskultur ist zudem das Legislaturziel Nr. 1 des Stadtrats. Und dennoch ist die Vielfalt der städtischen Bevölkerung in der Stadtverwaltung – einschliesslich TBW und Schulen – auch im Jahr 2019 noch kaum repräsentiert. So gibt es beispielsweise nur auffallend wenige städtische Angestellte mit „Migrationshintergrund“ (mit oder ohne Schweizer Pass). Die Stadt Wil könnte ihren Bekenntnissen zur Förderung der Vielfalt und zu einer zeitgemässen und verantwortungsvollen Personalpolitik (Art. 2 des neuen Personalreglements, in Kraft seit 1. Januar 2019) Taten folgen lassen, indem sie eine Diversity-Strategie erarbeitet, wie dies letztes Jahr z.B. die Stadt Winterthur getan hat. Durch eine ausgewogene Vertretung der Vielfalt bei den städtischen Mitarbeitenden auf allen Stufen kann sichergestellt werden, dass unterschiedliche Blickwinkel eingenommen und Dienstleistungen zielgruppengerecht erbracht werden. Das Bewusstsein um die Vielfalt sollte die Stadt auch im Verwaltungsalltag und in den Schulen begleiten. Dies erfordert, vielfältige Fähigkeiten und Talente zu erkennen, zu fördern und vorurteilsfreie Personalprozesse zu gewährleisten. Eine konsequente Diversity-Strategie würde dazu beizutragen, dass sich in der Stadt Wil alle Menschen noch besser willkommen fühlen.  

Ich bitte den Stadtrat um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Kommt die Vielfalt der städtischen Bevölkerung in der Verwaltung (inkl. Schulen und TBW) nach Auffassung des Stadtrats heute angemessen zum Ausdruck? Wenn nein, worin sieht der Stadtrat die Gründe für die derzeit noch mangelhafte Repräsentation?
  • Gibt es zur Vielfalt (für die folgenden Vielfaltskriterien: Geschlecht; Herkunft bzw. Migrationshintergrund; Alter; sexuelle Orientierung; Behinderung) in der städtischen Verwaltung bereits eine fachliche Diskussion zum Thema und allenfalls auch entsprechende Analysen? Falls Nein, ist der Stadtrat bereit, Prozesse und Strategien zu entwickeln, die eine angemessene Repräsentation der Wiler Bevölkerung in der Verwaltung aktiv fördern? 
  • Ist der Stadtrat bereit, eine Diversity-Strategie für die Stadt Wil zu erarbeiten? 

Erstunterzeichner

Arber Bullakaj

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