Dass niemand Rückstände von Pflanzenschutzmittel in Wasser, Boden und Lebensmitteln will, ist klar und zeigt sich in den Argumenten der Gegner dieser Initiative. Nirgends werden die Rückstände bestritten, als Argumente werden Themen wir Arbeitsplätzte und Preissteigerungen bemüht. Bei der Abwägung, was wichtiger ist, eine gesunde Umwelt als Lebensgrundlage für uns alle, oder das Ignorieren von Fakten und Bedürfnissen durch den Bauernverband, ist für mich der Entscheid schnell gefällt. Als kürzlich, bei einem Disput über die Pestizid-Initiative ein junger Bauer bestätigte, dass er noch immer Glyphosat einsetzt, war mir klar, dass nur gesetzliche Regelungen die nötige Veränderung bringen werden.
Wir als Menschen müssen sofort und in allen Belangen auf eine Kreislaufwirtschaft ohne Rückstände umstellen. Dies gilt insbesondere für die Lebensmittelproduktion! In der Schweiz werden rund 2 dl Pestizide pro Person jährlich eingesetzt. Prost! Das Land wird dank Subventionen bis zum letzten m2 genutzt. Die Auswirkungen dieser doppelt intensiven Nutzung sind Insektensterben, Vogelsterben und Rückstände von Pestiziden in Boden, Wasser, Lebensmittel und Genussmitteln wie dem Wein.
Die Haltung des Bauernverbands lautet:
- Der Konsument muss höhere Preise für Schweizer Produkte bezahlen!
- Der Bauer bekommt Subventionen für seine Dienstleistungen! (Wir sprechen gemäss Avenir Swiss von durchschnittlich Fr. 400‘000.—pro Bauernhof und Jahr)
- Ihr esst was auf den Tisch kommt!
Es ist höchste Zeit, dass sich die Landwirte ihrer Verantwortung und der Rolle als „Dienstleister“ bewusst werden.
Das Ziel der Lebensmittelproduktion muss das Erhalten einer fruchtbaren Umwelt für künftige Generationen und gesunde Produkte für die Konsumenten sein.
Nur so lassen sich die enormen Geldtransfers rechtfertigen, welche die öffentliche Hand und die privaten Haushalte Richtung Landwirtschaft leisten.
