Ich schaue mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf 24 Jahre parlamentarische Tätigkeit zurück. Es gab viele politische Highlights, die ich in diesen Jahren zusammen mit der SP-Fraktion erleben durfte: Zum Beispiel das gewonnene Referendum gegen die Schliessung des Kinderhortes und gegen die Abschaffung des Stadtbusses, welche die bürgerliche Mehrheit im Sparbudget 1998 beschlossen hatten, das Hofmanifest gegen die Privatisierung der TBW, die Verhinderung der Grünaustrasse, der Bau der Fussgängerzone obere Bahnhofstrasse, der Ausbau des Stadtbusangebotes, die Umsetzung der Schulsozialarbeit, die Einführung der Tagesstrukturen, die Annahme der Veloinitiative, die Fusion mit Bronschhofen und der Bau der Sportanlagen Bergholz. Neben diesen Meilensteinen gab es leider auch Frust. Vor allem die jährlichen Budgetdebatten mit schmerzenden Sparmassnahmen, dem zähen Ringen um den Steuerfuss und dem Streichen von notwendigen Stellenbegehren oder Investitionen liessen die Motivation manchmal in den Keller sinken. Mein grösster Frust ist aber sicherlich die Tatsache, dass es immer noch nicht gelungen ist ein gerechtes und den Gesetzen entsprechendes Oberstufenmodell umzusetzen. Zeit also, den Jüngeren Platz zu machen.
Die SP hat bei den Wahlen als einzige Partei einen Sitz gewonnen, der an die JUSO geht. Dies bringt sicher frischen Wind und neue Ideen. Gerne hätte ich mitgeholfen für Visionen zu kämpfen, wie z.B. flächendeckend Tempo 30 in Wil, eine Autofreie Altstadt, einen Naturpark obere Weierwise, die konsequente Umsetzung der Klimaziele, Wil als Kulturhotspot, voll ausgebaute Tagesstrukturen und eben das angesprochene Oberstufenmodell mit den drei öffentlichen Oberstufen Sonnenhof, Lindenhof und Bronschhofen. Das Wahlergebnis vom Sonntag stimmt mich diesbezüglich nicht sehr optimistisch.
Mark Zahner, SP