Kennen Sie ein Kind, das Politikerin werden will?
Ich auch nicht.
Dass ich heute Kantonsrat und Stadtrat bin, das ist nicht darum, weil es schon immer mein innigster Wunsch war. Mich haben verschiedene Menschen für meinen politischen Weg motiviert. Es waren insbesondere Frauen. Und insbesondere war es Barbara Gysi.
Als Barbara 2011 Nationalrätin wurde, war sie noch Wiler Stadträtin. Insgesamt 20 Jahre lang hat sie die Geschicke der Wiler Politik mitgeprägt, zuerst als Parteipräsidentin, später als Mitglied des Stadtparlaments und dann 12 Jahre lang als Stadträtin.
Das zeigt eine Qualität ihrer politischen Karriere. Barbara hat die Politik quasi von der Pike auf gelernt, sie hat sich im Wiler Politik-Biotop mit grossem Einsatz hochgearbeitet, mit Freude, mit dem Willen, etwas bewegen zu können. Sie hat in Wil entscheidende Projekte umgesetzt. Eine Erfolgsgeschichte möchte ich besonders erwähnen, es war die Zusammenführung der ambulanten und stationären Pflegeorganisationen unter ein gemeinsames Dach, die Gründung der Thurvita AG. Damit hat sie die Wiler Alterspolitik auf Jahrzehnte hinaus geprägt.
In dieser Hinsicht ist sie allen Gegnerinnen in diesem Wahlkampf um eine wichtige Erfahrung reicher. Als einzige Kandidatin für den Ständerat weiss sie, was es heisst, Verantwortung in einer Exekutive zu übernehmen, nicht nur zu lamentieren, sondern etwas auf den Boden zu bringen. Als einzige der Ständeratskandidatinnen hat sie als Kantonsrätin eine Fraktion geführt, hat als Vertreterin einer Minderheitsfraktion Mehrheiten gesucht und gefunden. Genauso macht sie es auch seit 11 Jahren als Nationalrätin.
Barbara ist fachlich top, vor allem in der Sozial-, Gesundheits- und Finanzpolitik. Barbara ist kämpferisch, geschätzt, beachtet, zuverlässig, seriös und sozial. Sie hat definitiv das Zeug zur Ständerätin.
Dario Sulzer, Stadtrat, Kantonsrat
(Text erschienen am 2. Februar 2023 in den Wiler Nachrichten)
Thema aufgenommen im Tagblatt am 4. Februar 2023 im Salzkorn
