Am 25.9. wird in Wil ein neuer Schulrat gewählt. Der Schulrat wird von 11 Mitgliedern neu
auf 5 verkleinert. Diese veränderte Ausgestaltung des Schulrats wurde in der
Gemeindeordnung, welche die Wiler Bevölkerung im Februar dieses Jahres genehmigt hat,
festgelegt. Das Volk hat sich deutlich für eine Beibehaltung des Schulrats und dessen
Volkswahl ausgesprochen. Der Schulrat wird keine operativen Aufgaben mehr übernehmen,
sondern neu auf der strategischen Ebene den Stadtrat in schulischen Belangen unterstützen
und beraten. Die Neuausrichtung des Schulrates bringt es mit sich, dass die Schuleinheiten
ohne ihren „Schulhausgötti“ oder ihre „Schulhausgotte“ auskommen müssen. Diese Distanz
zu den Schuleinheiten wird vielerorts bedauert. Ich kann dieses Bedauern nachvollziehen
und trotzdem bin ich der Ansicht, dass es insbesondere für die Schulleitungen eine positive
Entwicklung ist. Sie werden nämlich in ihrer Führungsfunktion gestärkt.
Als Lehrerin und ehemalige Schulpsychologin sind mir viele Geschäfte des Schulrates
vertraut. Die operativen Geschäfte haben viel Zeit beansprucht und es ergaben sich auch
Doppelspurigkeiten. Ich begrüsse eine strategische Ausrichtung des Schulrats somit sehr. Die
Nähe zum Schulalltag darf indes nicht verloren gehen. Deshalb ist es wichtig, dass im neuen
Schulrat Personen vertreten sind, welche im Bereich Bildung Erfahrung und Kompetenzen
mitbringen und als direkt Betroffene, z.B. als Eltern von schulpflichtigen Kindern, eine
wichtige Aussenansicht zu Schulfragen beitragen können. Auch die Verkleinerung des
Schulrates sehe ich als Vorteil. Diskussionen in einem kleineren Gremium sind produktiver
und ergebnisorientierter. Die erhoffte Effizienz ermöglicht dem neuen Schulrat Einfluss und
Gehör beim Stadtrat zu erhalten.
Ich denke, die Stossrichtung ist richtig. Jetzt liegt es an den Wähler und Wählerinnen, die
richtigen Personen in den neuen Schulrat zu wählen.
Miriam Schildknecht
Schulratskanditatin SP
Erschienen am 01.09.2016 im Polittalk der Wiler Nachrichten