Polittalk: Für bezahlbare Krankenkassenprämien

Die Krankenkassenprämien sind eine hohe Belastung. Für viele ist die Belastung zu hoch. 170’000 Menschen können in der Schweiz ihre Krankenkassenprämien nicht bezahlen. Das ist eine hohe Zahl. Und doch verwundert sie nicht. Die Krankenkassenprämien sind in den vergangenen 20 Jahren um 120 Prozent gestiegen! Überlegen Sie mal, wie sich in dieser Zeit Ihr Lohn entwickelt hat. Eben!

In einigen Kantonen kommen Menschen, die ihre Prämien nicht bezahlen können auf sogenannte schwarze Listen. Wer auf dieser Liste steht, wird nur noch im Notfall behandelt. Das ist unwürdig und fördert eine Zweiklassenmedizin. Einige Kantone haben sogar Kinder auf diesen Listen geführt. Dabei können Kinder am wenigsten dafür, wenn ihre Eltern die Rechnungen nicht bezahlen können.

Auch im Kanton St.Gallen gibt es seit 2015 eine solche schwarze Liste. In den letzten zwei Jahren hat sich die Anzahl Personen auf dieser Liste verzehnfacht! Statt 1’000 stehen nun 10’000 Personen auf dieser Liste! Die Liste wurde damals eingeführt, weil man sich eine abschreckende Wirkung erhoffte – dem ist aber nicht so. Die Liste bringt nichts. Die 10’000 Betroffenen bezahlen ihre Krankenkassenrechnungen nicht darum, weil sie die Liste fürchten, sie zahlen nicht, weil sie nicht können. Sie haben schlicht das Geld nicht!

Viele Kantone haben darum ihre Listen abgeschafft. Auch der Kanton St.Gallen sollte diese Liste abschaffen. Stattdessen sollte der Kanton die Früherkennung verbessern bei Leuten, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Es ist auch aus finanzieller Sicht für den Kanton besser, früh zu reagieren und mitzuhelfen die Schwierigkeiten dieser Familien zu lösen, statt die Menschen einfach von der Grundversorgung auszuschliessen.

Wir stehen in der Verantwortung, den Kostenanstieg einzudämmen. Und wir müssen auch die Prämien verbilligen. Die SP hat dazu die Prämienentlastungs-Initiative eingereicht. Damit die Krankenkassenprämien für alle bezahlbar werden.

Darum: Am 8. März SP wählen. Liste 4.

Dario Sulzer, Kantonsrat, Stadtrat

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