Polittalk: Smarte Menschen machen Städte „smart“

Die Entwicklung von Smart Cities bedeutet aktive Stadtentwicklung. Es geht aber um mehr als um die von oben diktierte Stadtplanung. Wichtig ist vor allem der Einbezug der Bürgerschaft. Smarte BürgerInnen (Citizens) sollen im Zentrum stehen. Ein smartes Glasbänkli beim Alterszentrum Sonnenhof versteht sich noch nicht als Smart City. Vielmehr geht es um die Befähigung der Bevölkerung.

Individuen sind durch die digitale Komplexität oft überfordert, sei dies bei der Installation eines Smartphones, beim eBanking, der Weitergabe der persönlichen Daten oder beim Erkennen von Manipulation. Medien und Politik nutzen die Verunsicherung für Panikmache und wecken gleichzeitig vereinfachte Euphorie. Grundlegend ist die Frage, wie Menschen die technologischen Möglichkeiten zur Steigerung ihrer Lebensqualität nutzen. Es besteht die Gefahr, dass wir die immer mehr den Alltag durchdringenden Technologien nicht richtig erkennen und uns nur mit Symptomen, z.B. dem Verlust des Papierbuches oder der „Handysucht“ der Jugendlichen beschäftigen. Fragen rund um den Schutz der Privatsphäre, die zunehmende Macht monopolartiger Dienstanbieter wie Google oder Amazon überfordern viele massiv.

Vielfältige Arten smarter Intelligenz verändern alle Bereiche unserer Stadt. Smart steht hier für jede Art digitaler Dienste, die uns Menschen geistige Tätigkeiten abnehmen. Darunter fallen die Kontoführung einer Bank, Haussteuerungen, autonome Fahrzeuge oder Apps auf mobilen Geräten, also jene Informationstechnik, die unsere Lebensbereiche jetzt und zukünftig bereichert. Die grosse Frage dazu: Macht uns die Smart City glücklich oder werden wir zu unglücklichen Sklaven der Technologie? In diesem Sinn sollten wir den Menschen – den Smart Citizen – ins Zentrum der Diskussion stellen und nicht die Smart City.

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