Polittalk: Menschenrechte sind Frauenrechte

Das nationale Stimm- und Wahlrecht für Frauen hatte es schwer in der Schweiz und speziell auch im Kanton St. Gallen. Mit dem Festhalten an den klar aufgeteilten Geschlechterrollen wurde über Jahrzehnte begründet, warum Frauen ein Mitspracherecht an politischen Entscheidungen verwehrt werden soll. Am Frauenstadtrundgang in Wil zum Jubiläum der ‘50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz’, erläuterte die Historikerin Verena Rothenbühler, dass die Unterzeichnung der Menschenrechtskonvention 1968 die staatlichen Organe auf Bundesebene unter Druck setzte, auch Frauen gleiche politische Rechte einzuräumen. Denn auch Frauen sind Menschen und Menschenrechte gelten für alle Bürgerinnen und Bürger des Landes. Seither haben viele Frauen und Männer sich für eine verbesserte Situation der Frauen eingesetzt. Dennoch bleibt noch viel zu tun. Die Lohngerechtigkeit ist noch nicht erreicht. Unbezahlte, gesellschaftlich jedoch wichtige, Familien- und Freiwilligenarbeit wird immer noch überproportional von Frauen geleistet. Daher ist eine Erhöhung des Rentenalters nur für die Frauen derzeit sicher nicht gerechtfertigt. 

Lokal sind die Frauen in den meisten politischen Gremien, auch so im Wiler Parlament, immer noch untervertreten. Auf nationaler Ebene trifft sich Ende Oktober ein weiteres Mal die Frauensession, ein nationales Frauenparlament aus allen Regionen und verschiedensten Verbänden. Dort werden die aktuellen Frauenthemen debattiert und entsprechende Forderungen formuliert werden. Unter alliancef.ch finden sich weitere interessante Informationen dazu. Frauen sind immer noch nicht in allen Belangen gleichgestellt! Bleiben wir dran!

Dora Luginbühl, Stadtparlamentarierin SP

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