Polittalk: 13. AHV-Rente tut Not

Eine Witwe kauft ausschliesslich im Caritas-Laden ein und muss um jeden spendierten Kaffee froh sein, weil sie während ihrem Erwerbsleben über Jahre ihren kranken Mann gepflegt und dafür Beitragslücken in AHV und Pensionskasse in Kauf genommen hat.
Ein Rentner richtet seine Ernährung nach den reduzierten Lebensmitteln aus, die das Ablaufdatum erreicht haben, nachdem er ein Leben lang gearbeitet und in die AHV eingezahlt hat. Das sind zwei belegte Fälle von den rund 300 000 RentnerInnen, die in der Schweiz aktuell an oder unter der Armutsgrenze leben. Finden Sie das nicht auch beschämend?

In den vergangenen Jahren sind Mieten, Energiepreise, Lebensmittel und insbesondere die Krankenkassenprämien teurer geworden. Zwar wird die AHV an die Teuerung angepasst, doch sind nicht alle Kostentreiber eingerechnet und die Pensionskassen schütten immer tiefere Beiträge aus. Dadurch wurde den RentnerInnen eine ganze Monatsrente weggefressen. Diesen Kaufkraftverlust wird die 13. AHV-Rente wettmachen.

Landauf, landab wird seit Jahren über die miserablen finanziellen Aussichten der AHV geklagt, obwohl sich bisher noch keines dieser Angstszenarien bewahrheitet hat. Die AHV schreibt immer noch Gewinne und verfügt über gute Reserven. Trotzdem sind Gedanken zur langfristigen Finanzierung angezeigt. Und es zeigt sich: Die Kosten sind tragbar. Eine durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber hälftig getragene Erhöhung der Lohnprozente von 0,8% kostet die Lohnbezüger bei einem Einkommen von 4000 Franken monatlich 16 Franken, bei 6000 Franken 24 usw. Auch dabei zeigt sich übrigens die Solidarität innerhalb des Systems. Gutverdienende zahlen mehr ein, als sie beziehen.

Wer ein Leben lang gearbeitet hat, verdient im Alter eine Rente, von der man leben kann. Deshalb sage ich am 3. März mit Überzeugung ja zur 13. AHV-Rente.

Christof Kälin, Stadtparlamentarier SP Wil

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