Von Provisorien zu Perspektiven: Schulen für die Zukunft

Polittalk vom 07. August 2025

Während Trump Zölle erhöht und in Gaza Schulen zerbombt werden, wird leicht vergessen, dass bei uns ein neues Schuljahr beginnt und auch hier Herausforderungen anstehen. Nach dem Langacker folgt nun ein weiteres Provisorium für die Primarschule Allee. Diese Übergangslösungen zeigen, dass es an vorausschauender Planung gefehlt hat. Statt rechtzeitig zu handeln, muss die Stadt Wil erneut improvisieren. Jetzt heisst es, das Beste aus der Situation zu machen und gute Bedingungen für die Kinder zu schaffen.

Als Lehrerin weiss ich, dass guter Schulraum sich nicht nur durch helle Klassenzimmer und technisch fortschrittliche Ausstattung auszeichnet. Ein Raum, in dem 25 Kinder acht Stunden am Tag sitzen müssen, reicht heute nicht mehr. Moderne Bildung braucht Platz für Bewegung, Raum für Zusammenarbeit, Zeit für Kreativität und Stille für Konzentration. Gefragt sind Lernumgebungen, die wandelbar sind. Sie ermöglichen einen Sitzkreis, Werkstattarbeit oder eine Leseecke, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Kinder eingehen zu können.

Auch der Aussenbereich ist ein unverzichtbarer Bestandteil guter Bildung. Bewegungsfreundliche Pausenplätze unterstützen die körperliche und soziale Entwicklung, reduzieren Spannungen und fördern die Konzentrationsfähigkeit im Unterricht.

Nicht zuletzt tragen attraktive Schulräume dazu bei, qualifizierte Lehrpersonen zu gewinnen und zu halten. Ein entscheidender Faktor für erfolgreichen Unterricht.

Dass wir die Freiheit haben Bildung zu gestalten, ist nicht selbstverständlich. Während Kinder in Gaza ums Überleben kämpfen und Mädchen in Afghanistan systematisch vom Schulunterricht ausgeschlossen werden, ist es unser Privileg und unsere Verantwortung gute Lernbedingungen möglich zu machen.

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